8. Familientreffen Loyal vom 26. - 28. Mai 2007 in Annweiler

Günter Schmidt 05. Juni 2007


Von den Vorbereitungen zu diesem Familientreffen habe ich ja bereits in der beim Treffen verteilten Info-Mappe und am Begrüßungsabend berichtet. Aber ich glaube, dass trotz einiger Schwierigkeiten vorher alles gut geklappt hat.

Das Wetter spielte auch diesmal nicht ganz mit. Am Samstag Nachmittag trudelten die Teilnehmer (37 Personen) nach und nach bei gutem Wetter in der Pension Waldesruh bei Frau Behrends ein. Frau Behrends hatte selbst einige Kuchen gebacken, die zum größten Teil nach dem Kaffeetrinken verschwunden waren.

Abends saßen alle gerade im Speiseraum als draußen ein kräftiges Gewitter losging. Und am nächsten Morgen wollten wir einen schönen Waldspaziergang zum Slevogthaus machen!

Nach dem Abendessen – sehr gut zusammengestelltes kaltes Buffet mit Suppe vorher – hat Dierk einen Lichtbildervortrag gehalten, den er in drei Teile untergliederte: 1. Bilder und Berichte über die vergangenen Familientreffen, 2. Neuigkeiten aus der Familienforschung und 3. einen ausführlichen Bericht über die Zirkusfamilie Loyal.

Der Wettergott beruhigte sich am nächsten Morgen und unser Spaziergang konnte stattfinden. Am Slevogthaus angekommen wunderte sich die Nachfahrin von Slevogt – Frau Emanuel-Slevogt -, die heute das Haus leitet, dass eine Gruppe mal nicht zu spät sondern sogar zu früh zur Führung erschien. Das hätte sie noch nie erlebt.

Die Führung war interessant und sehr lustig, da der Führer gleichzeitig auch Spezialist für Slevogts Leben ist, Schauspielunterricht hatte – sich also sehr gut und verständlich ausdrücken konnte und viel Humor hatte. Es war eine interessante und besondere Führung.

Das Haus war ursprünglich ein Hofgut und diente zur Versorgung der Burg Neukastel, die oberhalb liegt. Nachdem Slevogt schon 1886 einige Male in Neukastel war, kaufte er das Anwesen 1914 und baute es anschließend aus.

Zu besichtigen sind heute:

Die Bibliothek mit Deckengemälde von Max Slevogt. In die Ecken setzte er die Gattungsformen der Dichtung: Macbeth für das Drama, Tausendundeine Nacht für Märchen, Lederstrumpf für den Roman und Ilias für das Epos.

Der nächste Raum ist das Musikzimmer. Hier steht ein großer Flügel, auf dem Slevogt gut und gerne gespielt und selbst gesungen hat. Hier sind die Wände mit Motiven aus Opern bemalt: Motive aus Mozarts „Zauberflöte“ und „Don Giovanni“, Wagners „Ring der Nibelungen“ und Webers „Freischütz“. Außerdem eine Darstellung zu „Faust II“ von Goethe.

Vom Musiksaal kommt man ins Wohnzimmer. Hier sind einige Porträts seiner Frau Nini zu sehen, sowie Originalmöbel aus der Zeit Slevogts. Anschließend geht man in das Esszimmer. Neben Originalmobiliar sind zahlreiche Gemälde aus verschiedenen Schaffensphasen aufgehängt.

Beim Verlassen des Hauses stellte ich fest, dass unser Führer ein gutes Gedächtnis hat. Als meine Frau und ich im letzten Jahr das Treffen vorbereiteten, haben wir bei ihm auch die Führung mitgemacht. Im Haus Slevogt ist das Fotografieren untersagt. Im Musikzimmer hing aber ein Gemälde von Slevogt, das einen Uhu darstellt. Und da ich Eulensammler bin, wollte ich das Bild unbedingt fotografieren. Er erlaubte es mir. Diesmal bemerkte ich beim Weggehen: Ach, meine Eule hängt ja auch noch da! Worauf er sofort reagierte und meinte: Ach Sie sind der, dem ich im letzten Jahr das Fotografieren erlaubt habe.

Nach der Führung war es den Teilnehmern freigestellt nach Rückkehr zum Auto auf den Trifels zu laufen oder sich sonst in Annweiler umzusehen.

Einige blieben auf der sehr schönen Terrasse des Slevogthauses sitzen, um noch etwas zu trinken. Von hier hat man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick ins Rheintal. Hieraus wurde allerdings ein längerer Aufenthalt, denn plötzlich setzte ein furchtbarer Regen ein. Wie sich nachher herausstellte, sind bis auf zwei Teilnehmer, die durchnäßt wurden, alle irgendwie trocken über die Runden gekommen.

1 Hartmut Loyal, 2 Johanna Loyal, 3 Anneliese Krüger, 4 Regina Heinen, 5 Horst Heinen, 6 Christel Didt, 7 Doris Loyal, 8 Jürgen Loyal, 9 Kevin Loyal, 10 Marlies Dörk, 11 Martha Dörk, 12 Wilhelm Dörk, 13 Klaus Mansfeld, 14 Dierk Loyal, 15 Evelin Loyal, 16 Karl-Georg Krüger, 17 Christa Krüger, 18 Gerhard Kaukerat, 19 Ehrenfried Loyal, 20 Annette Loyal, 21 Manred Loyal, 22 Marion Behrendt, 23 Günter Schmidt, 24 Werner Behrendt, 25 Brigitte Wille, 26 Heimgard Loyal, 27 Armin Dörk, 28 Sinaida Didt, 29 Hartmut Didt, 30 Gabriele Loyal, 31 Frank Loyal, 32 Christel Mansfeld, 33 Gisela Schmidt, 34 Klaus Aul, 35 Waltraud Loyal.

 

Um 14 Uhr war ein Empfang im Rathaus der Stadt Annweiler gebucht mit anschließendem Stadtrundgang. Bei dieser Gelegenheit wurde auch viel über die Zeit der Hugenotten in Annweiler erzählt, die sich dort hauptsächlich als Gerber niedergelassen hatten. Aus dieser Zeit sind auch noch zwei Wasserräder vorhanden, die von der Queich angetrieben werden.

Bei unserem letztjährigen Besuch hatten wir im Museum unterm Trifels eine Bildertafel über die Hugenotten gesehen. Auf dieser Tafel war auch ein Grabstein abgebildet, der noch auf dem Friedhof vorhanden sein sollte. Wir konnten ihn im letzten Jahr nicht finden. Trotz unzähliger Telefonate war nicht herauszubekommen, wo er sich jetzt befindet. Nach vielen Gesprächen und Telefonaten erfuhr ich kurz vor dem Beginn des Treffens, dass der Grabstein gegenüber dem Parkplatz, den wir immer benutzten, beim Steinmetz lag, um restauriert zu werden.

Der Abend war dann ein voller Erfolg: Es gab mit Saumagen gefülltes Spanferkel. Frau Behrends – unsere Pensionswirtin – hielt eine kleine Ansprache und zwei Personen trugen das mit brennenden Wunderkerzen verzierte Ferkel bei abgedunkeltem Raum hinein. Es war ein herrlicher Anblick. Und geschmeckt hat es noch besser. Dem Essen schloss sich der gemütliche Teil des Treffens an.

Am nächsten Morgen ging es ins 10 km entfernte Hauenstein. Dort wurde gemeinsam das Schuhmuseum besucht. Das Museum bietet einen Überblick über die Entwicklung der Schuhindustrie in der südwestlichen Pfalz. die drei Stockwerke sind zeitmäßig aufgeteilt von 1740 – 1918, 1918 – 1945 und 1945 bis heute. Außerdem ist im obersten Stockwerk die europaweit bedeutendste Kollektion von Schuhen aus aller Welt zu besichtigen.

Anschließend kam die große Verabschiedung. Allerdings traf man sich im Laufe der nächsten Stunden noch einige Male wieder, denn in Hauenstein ist an jedem Sonntag und Feiertag alles was mit Schuhen zu tun hat zu besichtigen, so die gläserne Schuhfabrik – hier werden Schuhe noch komplett per Hand gefertigt -, aber auch die Verkaufsläden. Und vom möglichen günstigen Einkauf wurde reichlich Gebrauch gemacht. Kurios ist dabei nur, dass

n u r Schuhe verkauft werden dürfen, nicht aber Taschen die dazu gehören. Die konnte man sich nur schicken lassen.

Danach ging dann ein wie es scheint gelungenes Familientreffen zu Ende.

Und was gibt es 2009?

Am ersten Abend wurde unser Vorschlag mit großer Zustimmung angenommen, das nächste Treffen in Celle mit der ältesten Hugenottenkirche in Norddeutschland zu veranstalten.

Außerdem wurde zugestimmt, dass wir in der nächsten Zeit einen Rundbrief an alle in der umfangreichen Adressenliste aufgeführten Loyal-Nachfahren senden, in dem wir sie auffordern, uns mitzuteilen, ob sie an weiteren Informationen und den Einladungen zum Familientreffen überhaupt noch interessiert sind. Wir haben in den letzten Jahren jedesmal ca. 350 Briefe verschickt, aber höchstens 50 Reaktionen auf die Post erhalten. Die, die diesmal bei dem Treffen dabei waren, erhalten den Rundbrief natürlich nicht, denn ihr Interesse an weiteren Nachrichten war damit bekundet.